Wie sieht Feldenkrais praktisch aus?
Meistens liegen die TeilnehmerInnen auf dem Boden und führen eine Stunde langsame, oft kurios anmutende Bewegungen aus.
Mal hebt und senkt man einen Arm, mal ein Bein, rollt sich vom Rücken auf
die Seite oder auf den Bauch. Oder öffnet auch nur den Mund, bewegt den Unterkiefer oder ballt die Fäuste, nickt mit dem Kopf und wippt mit dem Becken dazu.
Bewegung in einem Feldenkrais-Kurs macht Spaß, weil es Bewegung ist, die man nicht können muss, sondern lernen darf.
Und weil etwas Neues entstehen kann, wenn kein Druck herrscht.
Die feldenkraisische Einzelarbeit heißt funktionale Integration, kurz FI, weil es um einen Prozess der Integration geht. Der Prozess ist individuell auf spezielle Bedürfnisse ausgerichtet.
Sie werden – vollständig bekleidet, meist auf einer breiten Liege ruhend oder auch sitzend – sanft bewegt. Mit meiner Berührung frage ich ab, was leicht geht, wo Zusammenarbeit existiert, z.B. zwischen Bein und Becken, Schulter und Brustkorb, und wo nicht.
Bewegungsfrage und Bewegungsantwort ergibt einen Dialog. Sie spüren sich auf sanfte und ungewohnte Weise neu. Damit beginnt ein Prozess des senso-motorischen Lernens.
Durch beide Feldenkrais-Varianten werden Gewohnheiten erkundet und Neues ausprobiert.
Schmerzen, die aus ‚falschen‘ Haltungen und Bewegungen stammen, verschwinden. Unmerklich entwickelt sich die Chance zu freierem Bewegen.
Und zu einer neuen Haltung.